Über die Feierlichkeiten zum 75jährigen Ende der Stalingrader Schlacht

Vom 31. Januar bis zum 3. Februar 2018 wurden Delegationen aus verschiedenen Ländern zur Teilnahme an den Feierlichkeiten in Wolgograd eingeladen.

Bei ihrer Ankunft am 31. Januar wurden die Delegationen bereits am Flughafen herzlichst vom Oberbürgermeister, Herrn Kosolapov, begrüßt, die Frauen mit Blumen.
Unsere Kölner Delegation bestand aus Andreas Wolter, dem Bürgermeister der Grünen, und mir.

Am nächsten Morgen brach man zur Kranzniederlegung auf dem Platz der gefallenen Helden im Stadtzentrum auf. Alle legten Blumen nieder.

Danach gab Herr Kosolapov den Festempfang der offiziellen Gäste. Die Delegationsleitungen sprachen ihre Grußworte und tauschten Gastgeschenke aus. 26 Delegationen waren anwesend, die meisten kamen aus Russland von verschiedenen Institutionen, doch es gab auch Delegationen aus Tschechien, Moldawien, Estland, Österreich, Italien und Deutschland.Von Deutschland waren vertreten: Frau Barbara Ludwig, die OB von Chemnitz, Herr Andreas Wolter, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, eine Gruppe Bundestagsabgeordneter der Linken und Herr Holtz vom OstWestForum Bayern. Die deutschen Delegationen stellten die größte Gruppe dar.

Am Nachmittag fuhren die Gäste zum Mamaev-Hügel, legten in der Ruhmeshalle Blumen nieder und besuchten anschließend das Panorama-Museum.

Am Abend lud Herr Kosolapov zu einem üppigen Festessen in ein Wolgograder Restaurant ein. Es gab einige Toasts, die Stimmung war gelöst und sehr freundschaftlich.

Der 2. Tag begann mit der Militärparade im Stadtzentrum. Die verschiedensten Truppenformationen präsentierten sich bei Orchestermusik und gleichzeitigen Erklärungen eines Kommentators; auch Panzer wurden gezeigt, und den Höhepunkt bildeten Flüge von verschiedenen Helikoptern und Düsenflugzeugen – anscheinend zum 1. Mal in Wolgograd.

Nach mehreren Zeitänderungen sollten alle um 14.00 zur Konzerthalle gebracht werden. Dort wartete man dann 1 Stunde im Foyer auf den wieder verschobenen Konzertbeginn. Währenddessen mischte sich Herr Kosolapov unter die Wartenden und tauschte sich mit ihnen aus. Auch der deutsche Botschafter war mittlerweile eingetroffen.
Um 15.00 begann das Konzert mit einem 15-minütigem Doku-Film über die Stalingrader Schlacht. Nach längeren Schweigeminuten trat Präsident Putin auf und hielt eine kurze Rede.
Danach gab es sehr viel Militärmusik und -ballett, dargeboten vom Aleksandrov-Ensemble, Gedichtrezitationen. Zum Schluss erhoben sich alle, und man sang das Lied „Wir sind ein gemeinsames Ganzes“ («Мы единое целое»).

Zum Abschluss gab es am Abend einen Festempfang im größeren Rahmen, an dem alle geladenen Gäste teilnahmen, auch Veteranen und der deutsche Botschafter. Neben üppigem Buffet und musikalischen Beiträgen wurden wieder etliche Grußworte ausgesprochen. Die deutschen Beiträge zeichneten sich besonders durch deutliche Gesten zur Versöhnung, Freundschaft und Verständigung aus.

Insgesamt würde ich sagen, die Stadt Wolgograd bzw. Herr Kosolapov war ein großzügiger, entgegenkommender Gastgeber, der eine freundschaftliche Atmosphäre geschaffen hat.
Öfter erlebten wir sehr freundliche und dankbare Bekundungen von russischer Seite allein über unser Kommen.

Eva Aras