… über uns

 Unser Flyer als Download: Flyer 2024

 

 

 Besuch bei einer ehemaligen Zwangsarbeiterin (2023)

Soziale Hilfe als „Wiedergutmachung“

Seit 2002 besteht in Wolgograd ein ambulanter Pflegedienst, der von unserem Verein mit aufgebaut wurde. Er leistet individuelle pflegerische und soziale Hilfe für ehemalige sowjetische Zwangsarbeiter*innen in Nazi-Deutschland. Das Projekt geht auf einen einstimmigen Kölner Ratsbeschluss von 2000 zurück. Da unser Verein bereits seit 1991 gute Kontakte zu ehemaligen Zwangsarbeiter*innen in Wolgograd aufgebaut hatte, wurde uns die Verantwortung übertragen.

Soweit diese Menschen überlebt haben und sie und ihre in Lagern geborenen Kinder in ihre Heimat zurückkehren konnten, ging es ihnen dort oft schlecht, weil sie als Nazi-Kollaborateure angesehen wurden.

Zur Zeit (2024) werden noch ca. 100 Menschen unterstützt, indem wir neben Medikamenten, Rehamitteln u.ä. auch eine Geschäftsführerin, eine Buchhalterin und fünf Sozialarbeiterinnen finanzieren, die die alltäglich notwendige Hilfe leisten. Die Kriegssituation macht es zunehmend schwierig, die Gelder zu transferieren, aber bisher ist es auf kreativen Wegen immer gelungen.

Die Stadt Köln unterstützt dieses Hilfsprojekt auch zur Zeit noch finanziell, aber die finanzielle Zukunft ist immer wieder ungewiss und erfordert die Suche nach neuen Sponsoren und Spendern
Link zum Projekt: Hilfsprojekt 

Menschliche Kontakte

Seit 2020 waren die direkten gegenseitigen Besuche zwischen beiden Städten zuerst wegen Corona, dann wegen des Krieges gegen die Ukraine nicht mehr möglich. Unsere Vorsitzende Eva Aras ist im September 2023 nach Wolgograd gereist, um die Kontakte wieder aufzufrischen. Seitdem pflegen wir zumindest digitale Gespräche.

Insgesamt bleiben Kontakte schwierig, da offene Gespräche nur begrenzt möglich sind. Auch ist an den Schulen auf beiden Seiten das Interesse am Jugendaustausch stark gesunken. Die Politik auf russischer und auf deutscher Seite erschwert die Kontaktpflege deutlich.

Aber es sind sich bereits Seniorengruppen, die sich seit langem kennen, auf digitalem Weg wiederbegegnet und es ist ein „Sprachclub“ entstanden, in dem sich auch jüngere russische Bürger mit deutschen Bürgern regelmäßig treffen, um ihre Deutsch-Kenntnisse zu schulen. Es wird über Themen wie Umweltschutz, Bildung etc. gesprochen und man lernt auch dadurch das jeweils andere Land etwas besser kennen.

 

 

 

 

 Essen bei den Wolgograder Sportfrauen (2023)

  

 

 

 

Tanzgruppe aus Altenkirchen auf dem Sommerfest (2022)

Kulturpflege

Seit der direkte Austausch schwierig geworden ist, konzentrieren wir uns darauf, russische Kultur, vor allem mehrfach Übersetzerinnen und Schriftstellerinnen einzuladen, die uns Puschkin und Tolstoi, aber auch aktuelle Literatur nahegebracht haben. Mehrfach haben wir russische bzw. sowjetische Filme gezeigt, zum Beispiel „Keine Kameraden“ über das Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener in Deutschland oder „Ein Menschenschicksal“, ein eindrucksvoller Antikriegsfilm von 1959.

Jedes Jahr veranstalten wir ein Sommerfest und konnten dazu auch schon eine begeisternde russisch-ukrainische Tanzgruppe einladen. Auch an den anderen Städtepartnerschaftsfesten in Köln und am Ehrenamtstag nehmen wir teil.

Ungefähr alle 4 – 6 Wochen treffen sich Mitglieder und Interessierte bei einem Stammtisch in einem Kölner Wirtshaus; auch Menschen mit russischen Wurzeln / russischer Staatsbürgerschaft nehmen manchmal daran teil. Ungefähr alle 4 – 6 Wochen trifft sich der Vorstand (9 Personen) vereinsöffentlich.

Die einzelnen Termine finden Sie auf unserer Homepage: https://wolgograd.de/