Der Städtepartnerschaftsverein Köln-Wolgograd und das NS-Dokumentationszentrum hatten am 1. Februar zur Gedenkveranstaltung „Stalingrad – zwei Seiten einer Schlacht“ eingeladen. Im Mittelpunkt stand die Lesung aus Briefen von Stalingrader Bürgern, sowjetischen und deutschen Soldaten. Die Mitteilungen verdeutlichten eindringlich, wie grausam der Krieg unter der Zivilbevölkerung wütete, wie entschlossen sich die sowjetischen Soldaten gegen die deutschen Angreifer verteidigten und mit welchen Illusionen (befeuert durch Lügen der obersten Befehlshaber) nicht wenige deutsche Soldaten in der Wolga-Stadt bis zu ihrem Tod kämpften.
Eingeleitet wurde die Veranstaltung mit einem Vortrag von Prof.em. Jost Dülffer, der einen guten Überblick über den Krieg Deutschlands gegen die Sowjetunion gab. Prof. Dülffer erläuterte, dass die deutsche Armee bereits bis zum Winter 1941/42 entscheidend von der Roten Armee geschwächt worden war. Die Vernichtung der deutschen 6. Armee und ihrer verbündeten Truppen aus Italien, Rumänien, Ungarn und Kroatien in der Schlacht von Stalingrad sei dann der sichtbare Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs in Europa gewesen.
Über 70 Besucherinnen und Besucher nahmen an der Veranstaltung teil und hatten zahlreiche Fragen mitgebracht, die sich auf die Schlacht und ihre Folgen, das Gedenken daran und die heutigen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland bezogen. Beendet wurde das Gedenken mit dem bekannten russischen Lied „Dunkle Nacht“, hervorragend dargeboten durch Katja Fühling (Gesang) und Michel Kellner (Gitarre).