Artikel in der „Wolgograder Pravda“, 9. Oktober 2014
Die Kraft der Volksdiplomatie
Das Jubiläum der Städtepartnerschaft Wolgograd und Köln wurde mit verschiedenen
Besuchen gewürdigt.
Viktoria Schadtschina. Foto: Sergej GrigorenkoVor mehr als einem Vierteljahrhundert – im Herbst 1988 – wurde der Vertrag der Städtepartnerschaft zwischen Wolgograd und Köln unterschrieben. Auf der deutschen Seite unterschrieb der Oberbürgermeister Norbert Burger, auf unserer Seite der Vorsitzende des städtischen Exekutivkomitees, Jurij Starovatych.
Einander in die Augen schauen
Eine Bilanz dieser 25-jährigen Freundschaft zwischen den Städten wurde vor kurzem gezogen, als eine deutsche Delegation in Wolgograd war. Jurij Starovatych begrüßte sie nach dem Besuch historischer Stätten und dem Kennenlernen der Arbeit des Vereins „Wolgograd-Köln“. Er erinnerte als eine Hauptperson dieses historischen Ereignisses daran, wie alles entstand, der Vertrag kam nicht so einfach zustande. Zu der Zeit hatte Wolgograd nur eine Partnerschaft mit einer deutschen Stadt – das war Karl-Marx-Stadt in der DDR. Ein Jahr nach Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrages mit Köln fiel die Mauer, es kam zur deutschen Wiedervereinigung, und unsere Stadt hat nun 2 Brüder in diesem Land.
„Ich bin überzeugt, dass euer Besuch in unserer Stadt es erlaubt, einander noch besser zu verstehen und einander zu achten“, sagte Jurij Starovatych.„Denn Vertrauen ist heute das Wichtigste. Wir beobachten ein Verschärfung der Situation in der ganzen Welt. Die Sache von Putin, Merkel und Lawrow, das ist eine große Staatsangelegenheit, und wir – das ist Volksdiplomatie. Wir müssen einander in die Augen schauen und sehen, dass wir dieselben Menschen sind – Deutsche und Russen.“
Er sprach die Hoffnung aus, dass die zwischen den Städten bestehende Freundschaft noch lange bestehen wird und dass die Einwohner beider Länder sie bewahren werden.
Heute sind die gesellschaftlichen Organisationen „Wolgograd-Köln“ und „Köln-Wolgograd“ aktiv, sie haben untereinander freundschaftliche Beziehungen. Ein Vertrag ist ein Vertrag, aber damit er auch wirklich funktioniert, braucht es guten Willen und einfach die Initiative von Menschen.
Nach den Worten des Vereinsvorstandsmitglieds „Köln-Wolgograd“ Eva Aras wurden in Deutschland viele von ihnen danach befragt, warum sie überhaupt nach Russland fahren, was sie dort machen werden. „Aber für die deutsche Seite ist es genauso wichtig, einander in die Augen zu schauen und zu verstehen, wie andere Menschen leben“, sagte sie. „Deshalb freuen wir uns, hier zu sein. Und das unterstreichen wir immer wieder von Neuem.“
Der russische Artikel als pdf-Datei: WPravda20141009
Übersetzung: Eva Aras